top of page

Das Wichtigste in Kürze über ADHS 

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), ist eine weit verbreitete neurologische Störung, die sowohl Kinder (ca. 5-7%) als auch Erwachsene (ca. 3-5%) betreffen kann. Die Symptome reichen von Unaufmerksamkeit bis hin zu Hyperaktivität und können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Mit einer genauen Diagnose und einer individuell angepassten Behandlung, die Therapie, Coaching und in manchen Fällen Medikamente umfasst, können Betroffene lernen, ihre Stärken zu nutzen und ihre Herausforderungen besser zu bewältigen.

 

Allgemeine Informationen

ADHS ist eine neurobiologische Störung, die die Selbstregulation und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt. Es tritt meist im Kindesalter auf, kann aber bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. ADHS zeigt sich typischerweise in verschiedenen Subtypen: Vorwiegend unaufmerksamer Typ, Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ und Kombinierter Typ.

Bis noch vor einigen Jahren ging man davon aus, dass sich ADHS im Laufe der Kindheit „auswächst“. Heute wissen wir, dass sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene von ADHS betroffen sind. Etwa 5–7 % der Kinder und 3–5 % der Erwachsenen leiden unter den Symptomen. Diese Beeinträchtigungen machen sich in verschiedenen Lebensbereichen bemerkbar, beispielsweise im schulischen oder beruflichen Alltag, im Studium sowie in sozialen Beziehungen. 

 

Arten, Anzeichen und Symptome

ADHS und ADS können in verschiedene Typen unterteilt werden, basierend auf den vorherrschenden Symptomen:​

 Vorwiegend unaufmerksamer Typ (ADS)

  • Leichte Ablenkbarkeit

  • Konzentrationsschwierigkeiten

  • Langsame und verträumte Arbeitsweise

  • Vergesslichkeit und Organisationsprobleme

  • Häufiges Verlieren von Dingen

  • Schwierigkeit, Anweisungen zu folgen oder Aufgaben abzuschließen

 Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ (ADHS)

  • Ständige Unruhe (z. B. Zappeln, Herumlaufen)

  • Schwierigkeit, ruhig zu bleiben

  • Reden ohne Pause

  • Impulsives Handeln ohne nachzudenken

  • Probleme, geduldig zu sein oder auf die eigene Reihe zu warten

 Kombinierter Typ (sowohl Unaufmerksamkeit als auch Hyperaktivität/Impulsivität)

  • Eine Mischung aus den oben genannten Symptomen​

Ursachen

Die genauen Ursachen von ADHS und ADS sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt Hinweise darauf, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen:​

  • Genetik: ADHS tritt häufig in Familien auf, was auf eine genetische Veranlagung hinweist.

  • Neurologische Faktoren: Veränderungen in bestimmten Gehirnbereichen, die für die Steuerung von Aufmerksamkeit und Impulskontrolle zuständig sind, wurden bei Betroffenen festgestellt.

  • Umweltfaktoren: Frühgeburt, Alkoholkonsum oder Rauchen während der Schwangerschaft sowie Bleiexposition in der frühen Kindheit können das Risiko erhöhen.

  • Psychosoziale Faktoren: Belastende Lebenssituationen oder eine unstrukturierte Umgebung können bestehende Symptome verstärken, gelten jedoch nicht als alleinige Ursache.

Diagnostik

Die Diagnose von ADHS oder ADS erfolgt durch einen umfassenden Prozess, der verschiedene Ansätze beinhaltet:

  • Anamnese: Ein ausführliches Gespräch zur Erhebung der Krankengeschichte, um die Art und Dauer der Symptome festzustellen.

  • Fragebögen: Standardisierte Tests und Fragebögen für Betroffene, Eltern, Lehrer oder Partner, um die Symptome in verschiedenen Lebensbereichen zu bewerten.

  • Beobachtung: Verhaltensbeobachtungen in alltäglichen Situationen.

  • Differenzialdiagnostik: Es wird sichergestellt, dass die Symptome nicht durch andere Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Lernschwierigkeiten verursacht werden.​

Eine genaue Diagnose hilft, individuelle Stärken und Schwächen zu erkennen und den richtigen Behandlungsansatz zu finden.

Behandlungsansätze

Die Behandlung von ADHS und ADS sollte individuell angepasst werden und kann eine Kombination verschiedener Ansätze beinhalten:

  • Medikamentöse Therapie: Stimulanzien wie Methylphenidat (Ritalin) oder nicht stimulierende Medikamente wie Atomoxetin können helfen, die Symptome zu lindern. Sie verbessern die Konzentration und reduzieren Impulsivität und Hyperaktivität.

  • Verhaltenstherapie: Dies hilft Betroffenen, Strategien zur Bewältigung ihrer Symptome zu entwickeln, besser mit Herausforderungen umzugehen und die Selbstorganisation zu verbessern.

  • Coaching: ADHS-Coaching ist eine spezialisierte Form der Unterstützung, die dabei hilft, den Alltag zu strukturieren, Ziele zu setzen und individuelle Stärken zu nutzen. Der Coach arbeitet gemeinsam mit dem Betroffenen an praktischen Lösungen für alltägliche Herausforderungen, sei es im Berufsleben, in der Schule oder im sozialen Umfeld.

  • Psychoedukation: Aufklärung über ADHS und ADS hilft Betroffenen und ihren Familien, die Störung besser zu verstehen und besser damit umzugehen.

  • Ergotherapie: Insbesondere bei Kindern wird Ergotherapie eingesetzt, um Fähigkeiten wie Konzentration, Feinmotorik und soziale Interaktionen zu fördern.

  • Familientherapie: Da ADHS auch das familiäre Umfeld beeinflussen kann, ist es wichtig, die Kommunikation innerhalb der Familie zu stärken und die Unterstützung zu verbessern.

Was ist ADHS

bottom of page